10 Fragen an einen EMDR-Therapeuten


Möchten Sie mehr über die EMDR-Therapie erfahren? In diesem Artikel beantworten erfahrene Therapeuten die wichtigsten Fragen rund um diese effektive Behandlungsmethode für Trauma und Traumafolgestörungen.

Was ist EMDR?

EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing und ist eine psychotherapeutische Methode, die besonders effektiv bei der Behandlung von traumatischen Erlebnissen eingesetzt wird. Sie basiert auf der bilateralen Stimulation, oft durch Augenbewegungen, und hilft, belastende Erinnerungen zu verarbeiten.

Wer kann von EMDR profitieren?

EMDR wird vornehmlich bei Menschen angewendet, die unter posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) leiden. Aber auch Menschen mit Angststörungen, Depressionen oder anderen psychischen Belastungen können von dieser Methode profitieren.

Wie läuft eine typische EMDR-Sitzung ab?

In einer EMDR-Sitzung werden zunächst die belastenden Erlebnisse erfasst und analysiert. Danach folgt die bilaterale Stimulation, bei der der Patient den Fingerbewegungen des Therapeuten mit den Augen folgt. Dies wird durch Gespräche über die auftauchenden Erinnerungen und Gefühle ergänzt.

Wie lange dauert eine EMDR-Behandlung?

Eine EMDR-Sitzung dauert in der Regel zwischen 60 und 90 Minuten. Die gesamte Behandlungsdauer variiert je nach Schwere und Art des Traumas, kann aber oft nach fünf bis zwölf Sitzungen signifikante Erfolge zeigen.

Gibt es Nebenwirkungen bei EMDR?

Während der EMDR-Therapie können vorübergehende Nebenwirkungen wie körperliche Unruhe, verstärkte Traumerinnerungen oder emotionale Erschöpfung auftreten. Diese klingen normalerweise schnell wieder ab und sind Teil des Heilungsprozesses.

Wie finde ich einen qualifizierten EMDR-Therapeuten?

Ein qualifizierter EMDR-Therapeut sollte eine umfassende Ausbildung und Zertifizierung in EMDR abgeschlossen haben. Empfehlenswert ist es, sich an Fachverbände oder spezialisierte Therapiezentren zu wenden.

Ist EMDR für Kinder geeignet?

Ja, EMDR kann auch bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt werden. Die Methode wird altersgerecht angepasst, indem beispielsweise statt Augenbewegungen alternative bilaterale Stimulationstechniken verwendet werden.

Welche wissenschaftlichen Belege gibt es für die Wirksamkeit von EMDR?

Zahlreiche wissenschaftliche Studien und Meta-Analysen belegen die Wirksamkeit von EMDR bei der Behandlung von PTBS und anderen Traumafolgestörungen. Die Methode ist von internationalen Fachgesellschaften anerkannt und wird weltweit erfolgreich angewendet.

Kann EMDR in Kombination mit anderen Therapien angewendet werden?

Ja, EMDR kann gut mit anderen Therapieformen wie Verhaltenstherapie oder medikamentöser Behandlung kombiniert werden, um den Heilungserfolg zu maximieren. Es ist wichtig, dass diese Therapien gut aufeinander abgestimmt sind.

Was sollte man vor und nach einer EMDR-Sitzung beachten?

Vor einer EMDR-Sitzung ist es hilfreich, sich mental auf die Sitzung vorzubereiten und genügend Zeit zu haben. Nach der Sitzung ist es wichtig, sich zu erholen und dem Körper sowie Geist die Möglichkeit zu geben, das Erlebte zu verarbeiten.

Fazit

EMDR ist eine anerkannte und wirksame Therapieform zur Behandlung von Traumafolgestörungen. Durch gezielte bilaterale Stimulation werden belastende Erinnerungen verarbeitet und neue, gesündere Verbindungen im Gehirn geschaffen. Ein qualifizierter EMDR-Therapeut kann Sie auf Ihrem Weg zur Heilung professionell begleiten und unterstützen.

veröffentlicht am: 24.06.2024 12:17
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